Das Wichtigste in Kürze:
- Geotargeting nutzt Standortdaten, um Inhalte zu personalisieren
- Verbessert Nutzererfahrungen durch relevantere Informationen
- Einsatzbereiche: Marketing, Werbung, Content, SEO
- Das Targeting erfolgt mit verschiedenen Techniken
- Anpassung an den Nutzerstandort in Echtzeit möglich
Definition:
Mit Hilfe von Technologien zur Standortbestimmung werden Nutzern beim Geotargeting speziell auf ihren Aufenthaltsort zugeschnittene Web-Inhalte angezeigt.
Geotargeting kommt heutzutage vielfach zum Einsatz
Geotargeting wird nicht nur im Online Marketing genutzt, sondern auch in vielen weiteren Bereichen. Von Marktforschung über Location Based Services in Smartphone Apps bis hin zu physischen Standorten wie Tankstellen und Restaurants ist Geolocation zu einem wichtigen Faktor geworden.
Die Ortung, die unter anderem mittels IP Adressen und GPS Daten erfolgt, ermöglicht die präzise Einordnung des Nutzers in eine geografischen Region, was für gezielte Schaltung von Werbung und Anzeigen von Unternehmen wichtig ist. Geo Targeting wird darüber hinaus zur Content-Personalisierung auf Social Media Plattformen und in Online Shops eingesetzt und beeinflusst die Zielgruppenausrichtung maßgeblich. Die Daten ermöglichen das gezielte Anzeigen von für den Standort des Users relevanten Inhalten. Dies kann die Conversion Rate stark steigern.
Durch Geotargeting können Werbetreibende aber nicht nur die Anzeigen auf ihrer Website anpassen, sondern auch Videos und Artikel für Suchmaschinen Crawler optimieren. Es handelt sich somit um ein essenzielles Verfahren zur Lokalisierung und Personalisierung, das über das simple Targeting der Zielgruppe hinausgeht und dessen Einsatz sich bereits vielfach bewährt hat.
Methoden beim Geotargeting: Geotargeting ist auf unterschiedliche Weise möglich
Die Welt des Geotargetings ist vielfältig und umfasst eine Reihe von Methoden, um Sprache und Standort der Nutzer zu identifizieren und Werbung gezielt auszuspielen. Ob im Online Marketing, bei der Optimierung von Google AdWords-Kampagnen oder innerhalb von Smartphone Apps: Unternehmen nutzen Geotargeting, um ihre Dienstleistungen und Services effektiv auf Nutzer in spezifischen Regionen oder Sprachräumen zuzuschneiden.
Ziel beim Geo Targeting ist, den Standort des Nutzers korrekt zu bestimmten. Dies kann anhand unterschiedlicher Geo-Daten geschehen. Welche das sind und wie die jeweilige Technik funktioniert, erklären wir nun anhand konkreter Beispiele.
Einfaches Geotargeting durch Eingabe des Nutzers
Eines der einfachsten Verfahren im Geotargeting ist die direkte Eingabe des Standorts durch den Nutzer. Dies war eines der ersten Verfahren, mit denen Seiteninhalte gezielt auf die Internetnutzer beziehungsweise deren Standort zugeschnitten wurden.
Auch heute gibt es noch zahlreiche Internetseiten, auf denen der Besucher seine Adresse oder Region manuell angeben kann, um lokalisierten Content zu erhalten oder gezielt Dienstleistungen angeboten zu bekommen. Diese Vorgehensweise ist für Anbieter besonders deshalb interessant, da sie auf expliziten Angaben des (potenziellen) Kunden basiert und somit eine hohe Relevanz hat. Zudem sind die Seitenbetreiber dabei nicht auf IP-Adressen oder GPS-Daten angewiesen, die in der Regel von kostenpflichtigen Anbietern bereitgestellt werden.
Allerdings hat diese Form des Geo Tagetings einen erheblichen Nachteil: Erfahrungsgemäß geben viele Internetnutzer ihren Standort nicht ein. Diejenigen, die doch bereitwillig Informationen bereitstellen, sind vor allem die User, die ohnehin bereits auf die betreffenden Angebote aufmerksam geworden sind.
Geotargeting mittels IP-Adressen
Geotargeting über die IP-Adresse ist ein etabliertes Verfahren im Rahmen des Online Marketings, das es Unternehmen erlaubt, Benutzern auf Basis der geografischen Herkunft angepasste Inhalte bereitzustellen. Die IP-Adresse eines Users ermöglicht zwar keine genaue Standortbestimmung, gibt aber Rückschlüsse auf den ungefähren Standort. Diese Form der Lokalisierung reicht für die Bereitstellung der richtigen Sprachversionen und zur Lokalisierung von Dienstleistungen in den meisten Fällen aus.
Anhand der IP-Adresse lässt sich Onlinemarketing gezielt auf die Nutzer aus bestimmten Gegenden ausrichten, wodurch sich wiederum die Conversion Rate steigern lässt.
Zielgruppen-Targetings per GPS
Geotargeting per GPS gilt als eines der präzisesten Verfahren, um geografisch spezifisches Targeting zu realisieren. Beim Geo Targeting per GPS werden präzise Geo-Daten genutzt, um den exakten Standort zu bestimmen. Dies ist bis auf wenige Meter genau möglich. Diese Technik ist besonders bei Kampagnen von Bedeutung, die sich auf mobile Nutzer konzentrieren. Durch die hochgenaue Lokalisierung können Werbetreibende den Inhalt ihrer Kampagnen in Echtzeit an den aktuellen Standort des Nutzers anpassen.
Dies erleichtert unter anderem die Ausrichtung auf konkrete Plätze, erhöht die Relevanz von Inhalten und ermöglicht es, gezielt den Teil der Internetnutzer anzusprechen, die sich an Orten mit konkreten Eigenschaften befinden. So wäre es durch diese Art der Geolocation beispielsweise möglich, Menschen im Umkreis eines Freizeitparks Werbung Videos von einem anderen Freizeitpark anzuzeigen oder bei den Besuchern eines Schwimmbads für Bademode zu werben.
Targeting über Mobilfunkmasten
Der Standort von Nutzern von Mobilgeräten kann durch die sogenannten Funkzellen ermittelt werden. Je nachdem, über welche Mobilfunkmasten das Telefon im Netz des Handyanbieters eingewählt ist, kann die Zuordnung zum entsprechenden Bereich erfolgen. Insbesondere in städtischen Bereichen und Regionen mit hoher Mastendichte ist diese Verfahren sehr effektiv.
Targeting über Mobilfunkmasten ist eine Alternative zu GPS-Daten und der IP-Adresse, wenn Geo-Daten für die Inhaltsoptimierung innerhalb begrenzter Gebiete benötigt werden. Es ist ein wertvolles Instrument, wenn die Targeting-Strategien eines Unternehmens angepasst und optimiert werden sollen, ohne auf klassische Datenbanken angewiesen zu sein.
Nicht jeder Nutzer lässt sich per Geo Targeting klar lokalisieren
Obwohl Geotargeting eine effiziente Methode zur standortbasierten Personalisierung von Web-Inhalten ist, gibt es Fälle, in denen Benutzer nicht klar lokalisiert werden können. Manche User bevorzugen Anonymität und wählen deshalb Proxy-Server oder VPN-Dienste, die ihre wirkliche geografische Position verschleiern. Zudem sind die Geo-Datenbanken, auf deren Angaben sich Geotargeting stützt, nicht immer vollständig und aktuell, was zu Ungenauigkeiten führen kann. Webmaster und Marketingexperten müssen sich bewusst sein, dass der Datenschutz für viele Nutzer eine große Rolle spielt und diese User daher für Geo Targeting gegebenenfalls nicht greifbar sind.
Selbst wenn ein Nutzer sich klar lokalisieren lässt, muss in Ländern mit mehreren gängigen Sprachen zudem berücksichtigt werden, dass unterschiedliche Benutzer die betreffende Website in einer anderen Sprache angezeigt bekommen wollen. Hier empfiehlt es sich, einen entsprechenden Button um Sprachwechsel gut sichtbar in die Website zu integrieren.
Geotargeting mittels International SEO
Suchmaschinen zeigen bevorzugt die Version Websites an, von besonders von vielen Usern aufgerufen wird. Insbesondere für die Surfer aus kleineren Ländern kann das allerdings bedeuten, dass ihnen bei ihrer Suche die Website-Version eines anderen Landes angezeigt wird. Dies lässt sich mit einer Kombination aus Suchmaschinenoptimierung und Geo-Targeting umgehen:
Das wohl wichtigste Beispiel für eine solche Vorgehensweise ist das „hreflang“-Attribut. Dieses ermöglicht es den Webseitenbetreibern, Informationen zu den Sprachversionen ihrer Seite für die Suchmaschinen zu hinterlegen. Mit diesem Bezug können Suchmaschinen die zu den Ländern der User passenden Website-Versionen heraussuchen.
Local SEO optimiert Inhalte gezielt für bestimmte Regionen
Local SEO ist eine spezialisierte Form der Suchmaschinenoptimierung, bei der Seiteninhalte für ein gezieltes Publikum in einem klar lokalisierten Bereich wie etwa einer bestimmten Stadt optimiert werden. So lassen sich zum Beispiel auch lokale Kunden ansprechen, die einen Proxy Server oder ein VPN verwenden. Auch bei einer großen Zahl an Mitbewerbern kann eine Optimierung mit lokalen Keywords sinnvoll sein. Die Rolle von Local SEO ist vor allem für Unternehmen, Dienste oder Läden entscheidend, die einen lokalen Kundenstamm ansprechen möchten.
Zum Beispiel kann der Name der Stadt, für welche die Seite optimiert werden soll, als Keyword gezielt in den Content eingepflegt werden. Überdies sind Einträge in lokalen Online-Verzeichnissen und die Optimierung der Google My Business-Seite wichtig.